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© 2013 Dr. Imke Lüders,
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Über den Inhalt (Pressetext)

Imke Lüders untersucht in ihrer Studie gottesdienstlich verwendete Textilien mit Todesdarstellungen. Dabei stellt die Damenschneiderin und Kieler Kunsthistorikerin nicht nur einen bisher weitgehend unbekannten Denkmälerbestand des deutschsprachigen Raumes vor, sondern ergründet darüber hinaus die Bedeutung des Bildgegenstandes im liturgischen Kontext. Sie beschreitet damit in zweierlei Hinsicht wissenschaftliches Neuland.

Paramente mit Todesdarstellungen fanden seitens der textilhistorischen und ikonographischen Forschung bislang kaum Beachtung. Erstmalig wird dieser interessante Denkmälerbestand systematisch am Beispiel von rund fünfzig erhaltenen Objekten (vorrangig liturgischen Gewändern und Bahrtüchern) vorgestellt. Die Objektgruppen des ausgehenden 16. bis 19. Jahrhunderts gliedern sich dabei in Totentänze, Skelettdarstellungen sowie Totenschädel und Gebeine. Bildgegenstand, Verzierungstechnik und Provenienz (Klöster, Pfarrkirchen) werden analysiert.

In der Deutung des Bildgegenstandes entfernt sich Imke Lüders von herkömmlichen mentalitäts- und kulturhistorischen Ansätzen, die die Todesdarstellung vorrangig als Zeichen der Lebensbedrohung und Vergänglichkeit verstehen. Die Autorin verbindet stattdessen bildliche Details mit konkreten biblischen Inhalten der katholischen Totenliturgie. Sie stellt einerseits die Bedeutung des Memento mori ("Gedenke des Todes!") im Zusammenhang mit der allgemeinen Verpflichtung des Christen zum Totendienst heraus und betont andererseits die Auferstehungserwartung, die sich in der bildlichen Darstellung menschlicher Überreste ausdrückt. Ihre zentrale These von der "Läuterung des Leibes" im Grabe als Gegenpol zur Läuterung der Seele im Fegefeuer ermöglicht eine weitreichende und vielschichtige Interpretation der Bilder des Todes in der sepulkralen Kunst und Kultur bis ins 19. Jahrhundert.

Mit hoher reflektorischer Dichte schließt Imke Lüders eine Lücke in der Textilforschung und entschlüsselt besonders in der kontextbezogenen Auslegung eine tiefgründige Sinngebung, die weit über bisherige Erklärungsversuche hinausgeht.

Die Todesikonographie ist seit 1997 Forschungsschwerpunkt der Autorin.

 

 

 

   


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